In wortwedding - Laden für Poesieprojekte experimentieren KünstlerInnen interdisziplinär mit Poesie. Die Experimente finden in Form von Ausstellungen oder Residenzen, die in einer Ausstellung münden, statt. Die künstlerische Leiterin Nicola Caroli entwickelt ein Angebot für Poesievermittlung an Grundschulen zu Poesieaspekten der Ausstellung. Sie besucht eine Schule und führt einen fächerübergreifenden (Deutsch und Kunst) Poesieworkshop mit SchülerInnen der 4. bis 6. Klasse durch. Die SchülerInnen besuchen die jeweilige Ausstellung in wortwedding und lernen die KünstlerInnen kennen.
Die SchülerInnen erfahren Poesie als kreatives Ausdrucksmittel mit vielfältigen Herangehensweisen und künstlerischen Umsetzungsmöglichkeiten. Das Angebot ist raum-, fächer- und genreübergreifend und bietet einen Kontext, in dem die Erfahrungen und das Gelernte verarbeitet und vertieft werden können.
Jedes Angebot beinhaltet 2 fächerübergreifende Doppelstunden, die in den Monaten der jeweiligen Ausstellung stattfinden:
- 2 Doppelstunden Workshop an der Schule (Kunst- und Deutschunterricht) mit Nicola Caroli
- 2 Doppelstunden Ausstellungbesuch (jeweils die Hälfte der Klasse) in wortwedding mit Nicola Caroli in Anwesenheit der KünstlerInnen.
Februar 2011 - „Wort + Bild“ Poesievermittlung zur Ausstellung „Vor der Tür“ von Lena Görlitz (Illustratorin und bildende Künstlerin)
Bei der Poesievermittlung zu der Ausstellung „Vor der Tür“ geht es darum, den SchülerInnen die Strukturen von Codes und die Verschmelzung von Bild und Wort nahezubringen.
Der Code dient Lena Görlitz als Grundlage für die Erschaffung einer anderen Identität: Die Künstlerin taucht beispielsweise selbst als Stern in ihren Bildern auf oder die Stadt Berlin findet sich in diesen als Fuchs wieder. Der Übergang von Wort und Bild ist fließend und assoziativ: Eine Brennnessel taucht beispielsweise als Flamme auf oder das Verb „brennen“ hebt sich aus dem Bild der Pflanze heraus.
Der Workshop soll den SchülerInnen einen Zugang zu Sprache über Bilder eröffnen. Sie beginnen mit visuellen Codes und gehen dabei fließend in sprachliche Codes über. Das Ziel ist, die SchülerInnen über die Bildwortcollagen, die sie erstellen, in die Welt der Poesie einzuführen.
Fotos der Ausstellung „Vor der Tür“ in wortwedding
Bilder der SchülerInnen (Wortbilder)
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| Wortbild von Denni, Klasse 5a, Andersen-Grundschule |
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| Wortbild von Sajita, Klasse 5a, Andersen-Grundschule |
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| Wortbild von Apey, Klasse 4c, Erika-Mann-Grundschule |
Code-Gedichte der SchülerInnen
»Der Schnee kickert Briefmarken
unter dem Fernsehturm
und Mama und Papa kucken zu
Cedric, Erika-Mann-Grundschule, Klasse 4c
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SchülerInnen der Erika-Mann-Grundschule, Klasse 5a
»Der schwarze Skorpion
mit seinen großen Scheren
lebt in Mexico,
ernährt sich von Pferden«
Sebastian
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»Sieht einen Vogel
Gibt ihm Brot
Brot will Wurst
Feuer bricht aus
Feuerwehr löscht
Ketschup ist rot
Schmeckt süß«
Valmir
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»Kaugummi ist süß
Die gute Giraffe lacht
Ein großes Experiment mit einem kleinen Auge
Hallo ollah«
Lina
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»Ich liebe Fernsehen
damdamdam
Doofes Kind isst Eiswaffeln
damdamdam
Waffe schiesst Bär weg
damdamdam
Bär mag Eiswaffeln
damdamdam
Doofes Kind«
Diyar
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»Hund riecht und rennt
Schmetterling bunt und fliegt
Das bin ich
Merve
Ausstellungsbesuch der SchülerInnen (Erika-Mann-Grundschule, Klasse 4c) in wortwedding
Ausstellungsbesuch der SchülerInnen (Andersen-Grundschule, Klasse 5a) in wortwedding
Produkt: Wort + Bild-Büchlein
Bei jedem Poesievermittlungsprojekt ist ein Produkt entstanden, welches die TeilnehmerInnen geschenkt bekommen haben, und das multiplikatorisch wirkt.
Zu jedem Poesievermittlungsprojekt von Nicola Caroli entsteht ein Büchlein mit Poesieaufgaben und Bildern der SchülerInnen. Das Büchlein wird von Nicola Caroli in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Lena Görlitz gestaltet.
Durch das Heft können die SchülerInnen selbst zu PoesievermittlerInnen werden und ihre Erfahrungen des Projektes vertiefen.
Durch das Heft können die SchülerInnen selbst zu PoesievermittlerInnen werden und ihre Erfahrungen des Projektes vertiefen.
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Mai 2011 - „Dichten mit Frank O'Hara“ Poesievermittlung zur Ausstellung „where you are possible“ von Remo v. Lotano (Architekt und Bildender Künstler)
Bei der Poesievermittlung zu der Ausstellung „where you are possible“ geht es darum den SchülerInnen die Elemente, die Frank O‘Haras Poesie und Remo v. Lotanos Assemblages gemeinsam haben, nahezubringen: z.B. Zusammenhänge assoziativ und nach Laune zu gestalten, Detailgenauigkeit und Ausgelassenheit der Betrachtungsweise miteinander zu verbinden, O‘Haras Idee von „Personism“ einzusetzen (ein Gedicht soll eine Beziehung verkörpern und an einen anderen adressiert sein) und reinen Spaß am Material (seien es Worte oder Gegenstände) zu vermitteln. Das Ziel ist, den SchülerInnen Zugang zu einem assoziativen, sinnlichen und nichtlinearen Schreiben zu verschaffen und die Freude zu vermitteln sich über die eigenen Wahrnehmungen ausdrücken zu können, ohne dass es für andere nachvollziehbar sein muss.
Fotos der Ausstellung „where you are possible“ in wortwedding
Ausstellungsbesuch der SchülerInnen (Erika-Mann-Grundschule, Klasse 5c) in wortwedding
Produkt: O'Hara-Büchlein
Bei jedem Poesievermittlungsprojekt ist ein Produkt entstanden, welches die TeilnehmerInnen geschenkt bekommen haben, und das multiplikatorisch wirkt.
Nicola Caroli gestaltet in Zusammenarbeit mit der Illustratorin Lena Görlitz zu den Bildern der SchülerInnen ein Heft mit Anleitungen zu einem Schutzengelgedicht.
Durch das Heft können die SchülerInnen selbst zu PoesievermittlerInnen werden und ihre Erfahrungen des Projektes vertiefen.
Durch das Heft können die SchülerInnen selbst zu PoesievermittlerInnen werden und ihre Erfahrungen des Projektes vertiefen.
Was fandest du gut?
Projekt „Wort + Bild“
»Es war schön mit Wörtern zu spielen.«
»Wir haben die Ausstellung von Lena Görlitz besucht.«
»Wir konnten unsere eigene Meinung sagen.«
»Ich habe Bilder in den Worten gefunden. Das war interessant.«
Projekt „Dichten mit Frank O‘Hara“
»Wir haben einen Ausflug gemacht und unterwegs ‘was geschrieben.
Wären wir nicht raus gegangen, wäre mir nichts eingefallen.«
»Wir durften unsere Fantasie rauslassen.«
»Ich habe gelernt wie Frank O‘Hara Gedichte schreibt.«
Was hast du über Poesie gelernt?
Projekt „Wort + Bild“
»Man kann zu fast allen Dingen Gedichte schreiben.«
»Poesie ist die zweite Zeichensprache auf dem Blatt. Das ist wie eine andere Sprache, man könnte auch nur mit Zeichen antworten.«
»Poesie drückt sehr viel aus, was man in sich selber versteckt.«
»Man kann Bilder in Wörter umsetzen oder anders rum.«
»Nicht jeder soll sie verstehen und es muss keinen Sinn ergeben.«
»Poesie ist Wortkunst.«
»Poesie und Kunst sind toll.«
Projekt „Dichten mit Frank O‘Hara“
»Bei einem Gedicht muss man nicht alles erfinden, sondern kann auch über Sachen, die man gesehen oder erlebt hat, schreiben.«
»Gedichte schreiben ist nicht so schwer und macht sogar Spaß.«
»Mit Gefühl zu schreiben.«
»Wie Frank O‘Hara zu schreiben, weil man dann Sachen wahrnimmt, die man sonst ignoriert. Dann kann man mal richtig die Stadt hören, was man sonst nicht macht.«
»Es ist anders als Geschichten. Man erzählt, was man erlebt.«
»Man kann mit einfachen Sachen Gedichte schreiben, z.B. Bäume oder eine Schnecke.«
Konnte dir der Workshop mit Sprache helfen?
Projekt „Dichten mit Frank O‘Hara“
»Ich habe mich mehr getraut.«
»Beim Verstehen der Texte.«
»Ich habe Lust Gedichte zu lesen.
Projekt „Wort + Bild“
»Ja, denn man schreibt ja.«
»Ich kann Gedichte besser verstehen.«
Feedback der LehrerInnen
Projekt „Wort + Bild“
»Ganz prima fand ich, dass dieses Projekt im Wedding seine Platzierung hatte und für die Kinder noch einen direkten Bezug darstellte und eine direkte Anwendung fand... Ich finde es sinnvoll, dass die Kinder aus unserem Einzugsbereich, wann immer möglich, solche kulturelle Bildung erfahren.«
Frau Loepke, 4c Erika-Mann-Grundschule
»Die SchülerInnen haben Einblicke in die Bereiche Kunst und Poetik erhalten. Besonders der Blick für Dinge, die hinter oder in Bildern stecken, ist geschärft worden.«
Frau Habermann, 4c Erika-Mann-Grundschule
»Durch den Besuch in der Galerie und dem Kennenlernen der Künstlerin war das Projekt für viele Kinder sehr authentisch.«
Frau Lunow, 5a Erika-Mann-Grundschule
Projekt „Dichten mit Frank O‘Hara“
»Das Lernen an anderen Orten, der direkte Kontakt mit KünstlerInnen und Kunstwerken macht die SchülerInnen offen für Neues. Bekannte und unbekannte Dinge werden in einen neuen Kontext gesetzt und dies ermöglicht bewertungsfreies Experimentieren mit der sogenannten Wirklichkeit. Neue Weltbilder können entstehen.«
Frau Bormann, 5c Erika-Mann-Grundschule